Zeitungsartikel zum Projekt Gemeinwesenarbeit Riedbahn
Gemeinsam mit allen Generationen und Nationen – das ist der Grundgedanke des Mitte Mai gestarteten Projektes Quartiersmanagement-Riedbahn. Unter Einbeziehung der Bewohner*innen sollen bis 2026 die Themenfelder Nachbarschaft, Gemeinschaft, Zusammenleben, Engagement und Teilhabe neu gedacht werden.
Mitreden, mitdenken, mitbestimmen – das sind die Grundsteine für die zukünftige Entwicklung des Stadtteils Riedbahn. Die Stadt Weiterstadt hat fünf Stadtteile und jeder hat seine ganz speziellen Merkmale. Die Riedbahn sticht besonders als buntes und vielschichtiges Quartier hervor, da einem Menschen aus unterschiedlichen Generationen und Nationen begegnen. Allerdings befindet sich der Stadtteil auch seit Jahren im Umbruch und die Bewohner*innen können hautnah miterleben, wie Nachbarschaften und Orte stetig im Wandel sind.
Mit der Gemeinwesenarbeit wurde Anfang Mai ein Förderprogramm gestartet, das die Menschen vor Ort unterstützen soll, aktiv an Entwicklungs- und Veränderungsprozessen ihres Quartieres teilzuhaben. Übersetzt heißt es, dass die Gemeinwesenarbeit dabei helfen soll, die Bedarfe und Notwendigkeiten der Bewohner*innen sichtbar zu machen, damit diese analysiert und in Handlungen übersetzt werden. Diese Informationen gelten als Grundlage, um langfristig Angebote und Aktivitäten in Zusammenarbeit mit den in der Riedbahn lebenden Personen vorort zu initiieren und etablieren.
Die Koordination der Quartiersarbeit übernehmen die Bildungswissenschaftlerin Maria Alcazar und der Sozialarbeiter Dominik Kohlmaier. Beide sind beim Diakonisches Werk Darmstadt-Dieburg angestellt und haben durch ihre berufliche Biografie schon diverse Berührungspunkte mit den Themen Beteiligung, Integration und Teilhabe gehabt. Getreu nach dem Motto: Jeder Stadtteil und jede*r Bürger*in besitzt individuelle Stärken, diese müssen nur entdeckt werden. „Für Gestaltung und Etablierung aktiver und lebendiger Nachbarschaften, müssen die Bewohner*innen der Riedbahn als Expert*innen ihrer Umwelt angesehen werden“, sagt Alcazar. Es gilt also herauszufinden, was die Bürger*innen im Allgemeinen so beschäftigt und welche Angebote und Aktivitäten fehlen, um ein nachbarschaftliches WIR-Gefühl voranzutreiben. „Daher ist es außerordentlich wichtig, dass wir die Bewohner*innen bei der Entwicklung ihres Lebensraumes in den Entstehungsprozess aktiv miteinbezogen werden“, ergänzt Kohlmaier.
Beginnen wollen beide mit einer Sozialraumanalyse, mit dem Ziel die Altersstruktur als auch die soziale und kulturelle Infrastruktur des Stadtteils zu erfassen. Dazu zählen unter anderem Vereine und pädagogische Einrichtungen. Die Ergebnisse sollen im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung, wie zum Beispiel einer Bürgerversammlung, präsentiert werden.
Zudem wurde das Projekt „Riedhaus“ ins Leben gerufen. Das Riedhaus soll der Ausgangspunkt für eine statteilbezogene Vernetzung und Etablierung von Initiativen sein. In diesem Zusammenhang laden Alcazar und Kohlmaier alle interessierten Bürger*innen zum „Willkommenscafé“ am Mittwochnachmittag im Bürgertreff Riedbahn ein. Vor Ort gibt es die Möglichkeit bei einer Tasse Tee oder Kaffee mit den beiden ins Gespräch zu kommen. Außerdem soll es im Laufe des Jahres einen öffentlichen Quartiers-Spaziergang geben sowie Interviews mit interessierten Bewohner*innen geführt werden. „Es ist wichtig, dass wir neben der Sozialraumanalyse und der Etablierung des Riedhauses, mit dem wir natürlich einen Großteil der Bewohner*innen erreichen, auch andere Wege beschreiten, um ein möglichst umfassendes Bild von den Vorstellungen, Wünschen, Themen
und Bedürfnissen in den jeweiligen Lebensräumen zu bekommen“, erklärt Alcazar.
